Eine pragmatische Perspektive auf „Systemdenken“:

System

Nach der DIN 25424 sind Systeme „die Zusammenfassung von technisch-organisatorischen Mitteln zur autonomen Erfüllung eines Aufgabenkomplexes“.

Beispiele für Systeme:

  • Ein zu entwickelndes Produkt
  • Ein Produktentwicklungsprojekt
  • Ein Prozess
  • Ein Prozessentwicklungsprojekt
  • Sonstige Projekte und Organisationen
  • Ein Problem, für das eine Lösung bzw. zu dem ein Konsens gefunden werden muss

Nach Daenzer besteht ein System aus Elementen, die ihrerseits wieder als Systeme betrachtet werden können und miteinander in Beziehung stehen. Siehe nachfolgende Grafik.
Beispiele für Elemente und Beziehungen in einem Produkt- oder Prozessentwicklungsprojekt:

  • Elemente: Mitarbeiter, Prozesse, Methoden und Technologien
  • Beziehungen: Material, Energie, Daten und Signale

Systeme können unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden (Systemaufbau, Abläufe, Kommunikation, etc.). Fokussiert man sich – entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung auf den Aspekt „Kommunikation“ bilden häufig Menschen die Elemente und deren Kommunikation bzw. Interaktionen die Beziehungen ab.

Die Anzahl der Elemente, die zur Erfüllung einer Aufgabe benötigt werden und die Dynamik (also schnellen Veränderungen) in den Beziehungen führen zu komplexen Systemen, deren Verhalten nicht vorhersagbar, berechenbar oder kontrollierbar ist. U.a. Projektmanager – vor allem von interdisziplinären Teams – können ein Lied von der Unsicherheit singen mit der sie dadurch täglich konfrontiert sind.

Systemdenken

Mit Visualisierungen und Modellen, die fachübergreifend gültig und verständlich sind helfe ich Kunden dabei

  • die Systemgrenzen zu identifizieren, d.h. die für das Problem relevanten Elemente und Beziehungen herauszuarbeiten und dabei herauszufinden unter welchen Aspekten das System betrachtet werden kann.
  • das Problem/System unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten
  • den Blick für das große Ganze UND das Detail zu bewahren.
  • Lösungsszenarien herauszuarbeiten
  • mögliche Konsequenzen bei Eingriffen in Systeme zu betrachten

Manchmal scheint es offensichtlich an welchen Elementen „gedreht“ werden muss, um ein Projekt oder einen Prozess wieder „auf Spur“ zu bringen. Zum Systemdenken gehört jedoch auch das Bewusstsein dafür, dass das Offensichtliche oft nur ein Symptom für verborgene Ursachen ist.

Ein sehr vereinfachtes Beispiel für ein „ausgewogenes System“ (das System ist in diesem Fall eine Organisation) könnte sein:
Es wurden Prozesse (Element 1) entwickelt, die einerseits die Anforderungen der Mitarbeiter (Element 2) erfüllen, aber auch ohne weitere größere Veränderungen zu einem späteren Zeitpunkt in einer angedachten Software (Element 3) abgebildet werden können.

„systems thinkers“ durch Training und Coaching werden

Aufgrund meiner bisherigen Projekt- und Trainingserfahrung bin ich überzeugt, dass Systemdenken erlernbar ist. Problemlösungsmethoden und Modellierungstechniken, die ich in der Praxis anwende, sind daher mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Trainingsangebot enthalten.

Systemdenker sind sich darüber im Klaren, dass nicht alle Menschen gleich denken. Sie versuchen die anderen „Welten“ zu verstehen, um gemeinsame Ziele, Problemgrenzen und Lösungen bzw. einen Konsens erreichen zu können. Neben dem Training einiger Methoden halte ich es deshalb für noch viel bedeutender ein Bewusstsein für die eigenen Denkmechanismen zu entwickeln, welche beim Systemdenken stören oder unterstützen. Als Coach kann ich Sie bei diesem Lernprozess begleiten ohne Vorgaben zu machen.